Mit diesem Diskussionspapier fassen wir den Stand der Wissenschaft zum Potenzial von E-Fuels zusammen. In Fachkreisen wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert, wie weit sich fossile Kraftstoffe durch erneuerbar erzeugte synthetische Kraftstoffe ersetzen lassen. Die Forschung konzentriert sich dabei vor allem auf die Anwendungen, für die es bisher keine batterieelektrische Alternative gibt: also in erster Linie auf den Luft- und Seeverkehr. Denn E-Fuels bleiben auf absehbare Zeit ein kostspieliges und rares Gut; und für Pkw ist die Elektromobilität deutlich energieeffizienter, preiswerter und bereits breit verfügbar. E-Fuels können eine Ergänzung zur direkten Nutzung von erneuerbarem Strom sein, aber keine gleichwertige Alternative.
Mit dem Papier zielen wir darauf ab, die aktuellen Diskussionen sachlich und wissenschaftlich fundiert zu unterfüttern. Deutschland braucht erneuerbar erzeugten Wasserstoff und darauf basierende E-Fuels für die Energiewende – in der Industrie, der Energiewirtschaft und im Verkehr. Die politischen Entscheidungen für den Aufbau einer weltweiten Produktion müssen jetzt getroffen werden und sollten auf einer Strategie mit klaren Prioritäten aufbauen, auch mit Blick auf die internationalen Zusammenhänge. Dafür ist es wichtig, zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden zu können, insbesondere im Verkehrssektor.