der Klimaschutz ist in den letzten Monaten dort angekommen, wo er hingehört: Im Mittelpunkt der gesellschaftlichen und politischen Debatte. Dabei wird die fatale Lücke zwischen dem, was getan werden muss, und dem, was getan wird, immer deutlicher! Während die designierte EU-Kommissionspräsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ankündigt, das Minderungsziel für die EU bis 2030 von 40 auf 50-55 % zu erhöhen, ringt die Bundesregierung um ein Klimaschutzgesetz, mit dem die bestehenden Ziele 2030 verlässlich erreicht werden können. Dabei ist und bleibt der Verkehr eines der größten Sorgenkinder. Ein „weiter so wie bisher“ ist keine Option!
Es ist klar, dass wir mit der Elektromobilität allein die Klimaschutzziele nicht erreichen. Aber ohne einen massiven Markthochlauf auf mehr als 10 Millionen Fahrzeuge bis 2030 werden wir sie wieder einmal reißen. Das versteht nun auch die Automobilindustrie. Die Fahrzeughersteller werden in den kommenden fünf Jahren mehr als 300 Modelle auf den Markt bringen. Um den Markthochlauf der Elektromobilität sowie von Wärmepumpen in Gebäuden erfolgreich zu gestalten, bedarf es des raschen Ausbaus der Ladeinfrastruktur und der Verteilnetze. Die Stärkung der Verteilnetze ist auch erforderlich, um mehr Strom aus erneuerbaren Energien dezentral einzuspeisen, denn ohne konsequente Fortsetzung der Energiewende im Stromsektor macht auch die Elektromobilität für den Klimaschutz wenig Sinn! Gerade langfristig wirft das die Frage auf: Können die Strom- bzw. Verteilnetze zu vertretbaren Kosten fit gemacht werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden? Oder droht der von einigen Akteuren prophezeite Blackout? – Dieser Frage sind wir in dieser Studie nachgegangen, mit klarem Ergebnis: Die Verteilnetze werden nicht der Flaschenhals für einen ambitionierten, sektorübergreifenden Klimaschutz, wenn wir heute die richtigen Weichen stellen. Wir müssen nur wollen, aber wollen müssen wir schon!