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Agora Verkehrswende

Agora Verkehrswende ist ein Thinktank für klimaneutrale Mobilität mit Sitz in Berlin. Im Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft setzt sich die überparteiliche und gemeinnützige Organisation dafür ein, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor auf null zu senken. Dafür entwickelt das Team wissenschaftlich fundierte Analysen, Strategien und Lösungsvorschläge. Initiiert wurde Agora Verkehrswende Anfang 2016 von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation. Gesellschafter sind die beiden Stiftungen.

Zielbild

Wir orientieren uns an den energie- und klimapolitischen Zielen der Bundesregierung und der Europäischen Union. Grundlage für die deutsche Klimaschutzpolitik ist unter anderem das UN-Klimaabkommen von Paris (2015). Es verpflichtet die Staaten völkerrechtlich, die Erderhitzung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Für Deutschland gilt das Mitte 2021 von der Bundesregierung beschlossene Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Für den Verkehrssektor bedeutet das, die aktuellen Emissionen bis 2030 nahezu zu halbieren und bis 2045 emissionsfrei zu sein.

Klimaneutraler Verkehr braucht zwei Strategien: die Energiewende im Verkehr und die Mobilitätswende. Die Energiewende im Verkehr bedeutet die Umstellung von fossilen Kraftstoffen auf erneuerbaren Strom und auf Kraftstoffe, die nachhaltig mit erneuerbaren Energien hergestellt werden. Mit der Mobilitätswende steigern wir die Energieeffizienz im gesamten Verkehrssystem – durch Vermeidung unnötiger Verkehre, Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger (Bus, Bahn, Fahrrad, geteilte Fahrzeuge, Fußverkehr), Bündelung von Fahrten und Transporten sowie Verbesserungen der Verkehrsträger. Nur mit beiden Strategien wird die Verkehrswende zum Erfolg. Dabei verbinden wir das Ziel, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, mit Aspekten wie sozialer Gerechtigkeit, Freiheit, ökonomischer Effizienz, Gesundheit, Umweltschutz und Lebensqualität. Deshalb sprechen wir auch von Fairkehrswende.

Themen

In unseren übergreifenden Strategien für ein Klimaneutrales Deutschland 2045 nehmen wir den Verkehrssektor als Ganzes in den Blick – einschließlich des nationalen Luftverkehrs und der Binnenschifffahrt sowie der Verbindungen zu anderen Sektoren wie der Energiewirtschaft, der Industrie und der Landwirtschaft. In unseren vertiefenden Projekten konzentrieren wir uns auf den landgebundenen Personen- und Güterverkehr, weil dieser über 95 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen im Verkehr verursacht.

Deutschland steht im Mittelpunkt unserer Arbeit, weil hier der Verkehrssektor noch besonders weit vom Pfad zur Klimaneutralität entfernt ist. Gleichzeitig suchen wir den internationalen Austausch, um Impulse für die Entwicklungen in Deutschland zu gewinnen und Erfahrungen aus Deutschland weitergeben zu können.

Arbeitsweise

Wir entwickeln Handlungsempfehlungen auf Basis wissenschaftlich fundierter Expertisen und tragen sie in die Politik. Dabei beziehen wir auch die Perspektiven von Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein. Zu unserem Team gehören rund 25 Kolleg:innen aus verschiedenen Disziplinen, von Ingenieurwesen und Ökonomie bis Stadtplanung und Politikwissenschaft. Wir arbeiten praxis- und dialogorientiert – immer dem Ziel verpflichtet, Mehrheiten für eine Politik der Klimaneutralität im Verkehrssektor zum Wohle aller zu gewinnen. Denn wir verstehen die Verkehrswende nicht als Verkehrsprojekt, sondern als Gemeinschaftswerk und als Teil einer großen gesellschaftlichen Transformation.

In unseren Forschungsprojekten kooperieren wir mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen und Partnerorganisationen. Wenn es um die Wechselwirkungen des Verkehrssektors mit anderen Sektoren geht, arbeiten wir häufig mit unseren Schwesterorganisationen Agora Energiewende, Agora Industrie und Agora Agrar zusammen. In beratenden Gremien wie unserem Rat und unserem Städtenetzwerk bringen wir verschiedene Interessen und Perspektiven an einen Tisch und schaffen einen geschützten Raum für Dialog und die Suche nach gemeinsamen Lösungen.

Rechtsform

Rechtsträgerin von Agora Verkehrswende ist seit 2021 die gemeinnützige Agora Transport Transformation gGmbH. Alleiniger Geschäftsführer ist Christian Hochfeld. Die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation tragen die Verantwortung als Gesellschafter.

Seit der Gründung Anfang 2016 bis Anfang 2021 gehörte Agora Verkehrswende zur Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) gGmbH. Anlass für die Gründung von Agora Transport Transformation als eigene Trägergesellschaft war eine Veränderung der Gesellschafterstruktur bei der SEFEP gGmbH.

Finanzierung

Agora Verkehrswende finanziert sich überwiegend über zwei Stiftungen: die Mercator Stiftung (Sitz: Essen) und die European Climate Foundation (Sitz: Den Haag). Im Rahmen ihres Zwecks, Klimaschutz im Verkehrssektor, entscheidet Agora Verkehrswende selbst, wie sie ihre Mittel einsetzt.

Im Jahr 2023 betrug das Gesamtbudget von Agora Verkehrswende 3,2 Millionen Euro (siehe unten die Finanzübersicht unter Downloads). 76 Prozent davon gingen auf die beiden Stiftungen zurück (Mercator: 53 Prozent, ECF: 23 Prozent), 24 Prozent stammten von öffentlichen Gebern. Bei den Einnahmen handelte es sich fast ausschließlich um Zuwendungen – das heißt, dass Agora Verkehrswende nicht im Auftrag Dritter arbeitet, sondern in selbst entwickelten Projekten von Zuwendungsgebern finanziell unterstützt wird. Agora Verkehrswende nimmt nur dann Aufträge an, wenn diese keinerlei Einfluss auf die Überparteilichkeit und Unabhängigkeit der Organisation haben.

Downloads

Stiftung Mercator

Die Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels ist ein zentrales Ziel der Stiftung Mercator. Ambitionierter Klimaschutz ist nur möglich, wenn es gelingt, auch im Verkehrsbereich effektiv Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dazu muss der Ölverbrauch im Verkehrssektor drastisch gesenkt werden. Die Agora Verkehrswende zielt darauf ab, in Zusammenarbeit mit zentralen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die notwendigen Grundlagen für eine umfassende Klimaschutzstrategie für den Verkehrssektor in Deutschland bis hin zu seiner vollständigen Dekarbonisierung zu erarbeiten.

Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Dabei konzentriert sie sich darauf, Europa zu stärken, den Bildungserfolg benachteiligter Kinder und Jugendlicher insbesondere mit Migrationshintergrund zu erhöhen, Qualität und Wirkung kultureller Bildung zu verbessern, Klimaschutz voranzutreiben und Wissenschaft zu fördern. Die Stiftung Mercator steht für die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung. Als eine führende Stiftung in Deutschland ist sie national wie international tätig. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie und dem Sitz der Stiftung, fühlt sie sich besonders verpflichtet.

www.stiftung-mercator.de

European Climate Foundation

Die European Climate Foundation (ECF) ist eine Gemeinschaftsinitiative mehrerer großer, international tätiger Stiftungen aus Europa und den Vereinigten Staaten gegen die drohende Erdüberhitzung. Seit 2008 setzt sie sich als Teil des ClimateWorks-Netzwerks dafür ein, einen wirksamen Klimaschutz in Europa voranzutreiben. In der Strategie der ECF spielt Deutschland als größtes und wirtschaftsstärkstes EU-Land eine zentrale Rolle - nicht zuletzt, weil die Energiewende zeigt, dass der Umbau hin zu einem umwelt- und klimaverträglichen Energiesystem machbar ist.

www.europeanclimate.org