Zum Allgemeinwissen gehört die Erkenntnis, dass Deutschland ein Autoland ist. Angesichts des Klimawandels müssen Autos jedoch klimaverträglicher werden. Doch wann ist ein Auto klimaverträglich? Wenn es elektrisch fährt? De jure ist das so, laut Zulassungsstatistik emittieren Elektrofahrzeuge kein einziges Gramm Kohlendioxid. Tatsächlich entsteht das klimaschädliche Gas jedoch sowohl bei der Produktion des Fahrstroms als auch bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob sie tatsächlich klimaschonender sind als Benziner oder Diesel. Es gibt bereits eine ganze Reihe solcher Klimabilanzen, doch deren Ergebnisse unterscheiden sich zum Teil deutlich.
Mit der vorliegenden Studie schaffen wir hoffentlich ein wenig mehr Klarheit. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat sich in unserem Auftrag umfangreich und sehr differenziert mit der Klimabilanz von Elektrofahrzeugen auseinandergesetzt.
Fest steht: Noch fahren E-Autos in Deutschland mit Strom, der zur Hälfte aus Kohle und Erdgas erzeugt wird. Hinzu kommt, dass die Herstellung von Batteriezellen viel Energie benötigt und darüber in den Herkunftsländern der Zellen (China, Japan, Korea) Kohlendioxid-Emissionen erzeugt. Unterm Strich hat deshalb ein E-Auto in der Produktion einen größeren ökologischen Rucksack als ein vergleichbarer Verbrenner; um diesen Nachteil wettzumachen muss es einige Tausend Kilometer mit möglichst CO₂-armem Strom zurücklegen.
Dennoch sind Elektrofahrzeuge gegenüber Verbrennern schon heute im Vorteil, mal mehr, mal weniger. Und der Vorsprung wird wachsen, je schneller die Potenziale ausgeschöpft werden, die es im Hinblick auf CO₂-Minderung gibt sowohl über den Fahrstrom als auch bei der Batterieherstellung.
In der Konsequenz dieser Studie sehen wir uns darin bestätigt, dass die Elektromobilität der Schlüssel der Energiewende im Verkehr ist. Gerade deswegen werden wir uns in unserer zukünftigen Arbeit darum bemühen, die Klimabilanz des Elektroautos weiter zu verbessern auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität. Auch dafür liefert uns die Studie hilfreiche Grundlagen.