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Format
Studie
Date
15. Oktober 2024

Klimaneutrales Deutschland. Von der Zielsetzung zur Umsetzung (Kurzfassung)

Wie Investitionen in Klimaneutralität Wirtschaft und Gesellschaft stärken

Einleitung

Dies ist nach 2020 und 2021 die dritte Ausgabe des Studienszenarios „Klimaneutrales Deutschland“. Sie liefert anhand einer sektorübergreifenden Szenariomodellierung einen aktualisierten Pfad zur Klimaneutralität bis 2045, eine detaillierte Berechnung der Investitionsbedarfe und ein ausgewogenes Maßnahmenpaket, um diese Ausgaben kosteneffizient zu ermöglichen und dabei soziale Teilhabe zu sichern.

Die Studie wurde beauftragt von Agora Energiewende, Agora Industrie, Agora Agrar und Agora Verkehrswende und erstellt von der Prognos AG, dem Öko-Institut, dem Wuppertal Institut und der Universität Kassel.

Kernergebnisse

  1. Der Weg zu einem klimaneutralen Deutschland braucht Planungs- und Investitionssicherheit.

    Klimapolitik zeigt Wirkung: In der Energiewirtschaft sind die Emissionen seit 2014 um rund 40 Prozent gefallen. Gleichzeitig bringen die Verkehrswende, die Umstellung auf klimaneutrale Gebäude und die erforderliche strukturelle Erneuerung der Wirtschaft Herausforderungen mit sich. Verlässliche klima- und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sind entscheidend, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

  2. Klimaschutzinvestitionen fördern Innovation und verbessern die strukturelle Wettbewerbsfähigkeit.

    Drei Viertel der bis 2045 erforderlichen Investitionen in Energie- und Verkehrsinfrastruktur, Industrieanlagen und Gebäude sind ohnehin nötig – hier gilt es, Finanzströme durch Preisanreize und Marktregulierung auf klimaneutrale Lösungen umzulenken. Zusätzliche Klimaschutzinvestitionen belaufen sich auf durchschnittlich 3 Prozent des BIP. Viele dieser Investitionen sind wirtschaftlich, so finanzieren sich z.B. Erneuerbare Energien und Stromnetze zu 90 Prozent durch Markterlöse und Entgelte.

  3. Klimagerechtes Wohnen und Mobilität für alle erfordern flächendeckenden Infrastrukturausbau, gezielte Investitionsunterstützung und sozialen Ausgleich.

    Im Szenario ist eine stärker sozial gestaffelte Förderung zur Gebäudesanierung hinterlegt; Kaufanreize für E-Pkw werden auf kleine und gebrauchte Pkw fokussiert und die ÖPNV-Infrastruktur ausgebaut. Diese Maßnahmen wirken langfristig – zur vorübergehenden Unterstützung werden jährlich 10 Milliarden Euro aus den CO2-Einnahmen für Ausgleichszahlungen genutzt.

  4. Ein ausgewogener Politikmix sichert eine erfolgreiche Umsetzung.

    Ein einseitiger Fokus auf CO₂-Preise, Marktregulierung, Förderung oder Infrastrukturausbau hat jeweils Nachteile. Eine Kombination hingegen ermöglicht Kosteneffizienz, Planungssicherheit und soziale Ausgewogenheit. Unabhängig von der genauen Zusammensetzung des Politikmixes erfordert der Weg zur Klimaneutralität eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung – und ermöglicht zugleich eine lebenswerte Zukunft für alle. 

Bibliographische Daten

Autor:innen
Lea Nesselhauf, Dr. Corinna Fischer, ­Simon Müller, Philipp Godron, Fabian Huneke, Mathias Koch, Niels Wauer, Uta Weiß (alle Agora Energiewende); Dr. Julia Metz, Paul ­Münnich (alle Agora Industrie); Arnaud Brizay, Dr. ­Christine ­Chemnitz, Dr. Wilhelm Klümper (alle Agora Agrar); Dr.  Carl-Friedrich Elmer, Marion Vieweg, Johanna Wietschel (alle Agora Verkehrswende)
Publikationsnummer
344/10-S-2024/DE
Versionsnummer
1.3
Veröffentlichungsdatum

15. Oktober 2024

Seitenzahl
87
Zitiervorschlag
Agora Think Tanks (2024): Klimaneutrales Deutschland. Von der Zielsetzung zur Umsetzung.

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