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Unternehmen sind in der Verantwortung zukünftig klimaneutral zu wirtschaften, eine
wichtige Stellschraube ist eine nachhaltige Unternehmensmobilität.
Dabei ist das Verständnis der Prozesse rund um das Flottenmanagement entscheidend. Das Instrument der Car Policy (auch Dienstwagenrichtlinie genannt) nimmt hier eine Schlüsselrolle ein.
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Schätzungen zufolge werden rund 20 Prozent der jährlichen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland als Dienstwagen zugelassen.
Nach kurzer Haltedauer kommen Dienstwagen auf den Gebrauchtwagenmarkt, wo über 80 Prozent der privaten Fahrzeugkäufe stattfinden. Deswegen haben Dienstwagen einen direkten Einfluss auf die CO2-Emissionen der gesamten Pkw-Flotte der folgenden Jahre.
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Aktuelle Befragungsdaten zeigen: Bisher setzen sich in den Dienstwagenrichtlinie nur ungefähr 37 Prozent der Unternehmen klare Ziele zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Gleichzeitig nutzen erst die Hälfte der Fuhrparkbesitzer die Möglichkeit einer schriftlich fixierten Car Policy. Demnach bieten Car Policies noch viel ungenutztes Potenzial, um einen Beitrag zur nachhaltigen Unternehmensmobilität zu leisten.
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Die Car Policy sollte so ausgestaltet sein, dass in der Fahrzeugbeschaffung zunehmend sparsame oder emissionsfreie Fahrzeuge angeschafft werden.
Ein sich im Zeitverlauf verschärfender ambitionierter CO2-Grenzwert stellt dies für die gesamte Flotte sicher. Ein Anreiz für die jeweiligen Dienstwagenberechtigten ist die Einführung eines Bonus-Malus-Systems in Unternehmen einhergehend mit der Wahlfreiheit für kleine und effiziente Dienstwagen.
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Ein möglichst effizienter Betrieb von Fahrzeugen sollte Ziel jeder Car Policy sein.
Mit entsprechenden Schulungen für Mitarbeiter:innen wird eine effiziente Fahrweise gefördert und auch Vorgaben zum Kraftstoffbudget können Einsparungen in der Nutzung anreizen. Darüber hinaus gilt es, Alternativen zum Dienstwagen zuzulassen und zu fördern – etwa Videokonferenzen oder Bahnfahrten. Dies gilt sowohl auf Dienstreisen als auch bei der privaten Nutzung von Dienstwagen.
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Um die Elektrifizierung des Fuhrparks erfolgreich umzusetzen, sollten Regelungen zur Elektromobilität in der Car Policy berücksichtigt werden.
Um mögliche Vorbehalte in Bezug auf die Nutzung von Elektrofahrzeugen abzubauen, sollten Angebote zum Erproben von Elektrofahrzeugen etabliert werden und Lademöglichkeiten am Unternehmensstandort, unterwegs und am Wohnort zur Verfügung gestellt werden.
Car Policy für eine klimafreundliche Dienstwagenflotte
Wie Unternehmen ihre Richtlinien für die Beschaffung und Nutzung von Fahrzeugen auf Klimaschutz ausrichten können
Einleitung
Unternehmen können mit eigenen Vorgaben für die Beschaffung und Nutzung von Dienstwagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei ist das Verständnis der Prozesse rund um das Flottenmanagement entscheidend. Bisher haben jedoch nur wenige Unternehmen eine Dienstwagenrichtlinie oder Car Policy, die klare Ziele für Umwelt- und Klimaschutz setzt.
Schätzungen zufolge ist jeder fünfte neu zugelassene Pkw in Deutschland ein Dienstwagen. Nach kurzer Haltedauer kommen Dienstwagen auf den Gebrauchtwagenmarkt und damit meist in private Hände. Deswegen haben Dienstwagen einen großen Einfluss auf die CO2-Emissionen im Straßenverkehr.
In dieser gemeinsamen Studie haben das Öko-Institut und Agora Verkehrswende konkrete Formulierungsempfehlungen vorgelegt, wie Unternehmen ihre Car Policy ausgestalten sollten, um die Emissionen ihrer Dienstwagenflotte zu senken.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Kernergebnisse
Bibliographische Daten
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Car Policy für eine klimafreundliche Dienstwagenflotte
Wie Unternehmen ihre Richtlinien für die Beschaffung und Nutzung von Fahrzeugen auf Klimaschutz ausrichten können
Grafiken aus dieser Publikation
Agora Verkehrswende und Öko-Institut (2022) | Stand: 01.05.2022; Umfrage B.A.U.M e. V. 2021
Von Car Policy für eine klimafreundliche Dienstwagenflotte auf Seite 1: Strategien und Zielsetzungen in Bezug auf Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Fuhrparkrichtlinien
Projektleitung
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Esther Rublack
Referentin Unternehmensmobilität